Nachruf und Würdigung Daniel Rentsch — Organist in Weissenstein
Nach kurzer schwerer Krankheit wurde er aus dem Kreis seiner Familie und aus unserem Weissensteiner Gemeindeleben gerissen: Daniel Rentsch, der die meisten unserer Gottesdienste an der Orgel begleitete, die Predigten mit seinem Spiel bereicherte und nicht wegzudenken ist aus unserem sonntäglichen Feiern.
Am 20. September 1957 in Fribourg geboren nahm er in der Geschwisterreihe der grossen Familie Rentsch den zweiten Platz unter vier Brüdern und einer Schwester ein. Liebevoll begleitet von seinen Eltern entwickelte Daniel ein Feingefühl und eine Zuversicht, die in seiner Musik, in der Begegnung mit Familie und Freunden und nicht zuletzt im Umgang mit allen Geschöpfen ihren Ausdruck fanden. Er liebte es, zusammen mit seiner Frau Marian in der Natur unterwegs zu sein. Wie er auf einer der letzten gemeinsamen Wanderungen ein Schaf bemerkt, das sich verlaufen hat, und es behutsam zu seiner Herde zurückträgt — diese kleine Begebenheit ist charakteristisch für ihn.
Bereits in jungen Jahren, nämlich im Zeitraum 1985 — 1989, war Daniel als Organist in Weissenstein angestellt. Seit Dezember 1989 arbeitete er im Netzwerk der stationären Jugendhilfe Schoenfels in Interlaken und zog mit seiner Familie nach Lauterbrunnen. Bis zum Ausbruch seiner Krankheit hat er in Schoenfels Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die auf eine besondere Unterstützung angewiesen sind, begleitet. Wie er sich mit Liebe und Engagement für das Wohl dieser jungen Menschen einsetzte, so strahlte er selbst auch Freundlichkeit, Achtsamkeit und Sanftmut aus.
Im Jahr 2016 kehrte die Familie mit ihrem Wohnsitz nach Murten zurück. Seitdem war Daniel wieder als Organist in unserer Gemeinde tätig. Am Mittwoch 22. September ist er — zwei Tage nach seinem 64. Geburtstag — seiner Krankheit erlegen.
Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind mit Daniels Familie. Der Trauergottesdienst fand am 14. Oktober in der Deutschen Kirche in Murten statt. Diesen Herbst werden Daniels Kinder und Grosskinder zusammen mit Marian im Gedenken an ihn sechs Fruchtbäume auf dem Privatgrundstück am Mont Vully pflanzen — zum Zeichen dafür, dass die Liebe bleibt und wächst und siegt.
Andrea Sterzinger, Kirchgemeinderat Weissenstein / Rechthalten