Die Zukunft kann nicht durch Egoismus, sondern allein durch Liebe gewonnen werden –
das war eine der Grundeinsichten Theodor Fontanes, der im 19. Jahrhundert als reformierter Schriftsteller wirkte. Es ist nicht die Selbstbehauptung, die dem Menschsein aufhilft, es fördert und zum Frieden leitet, sondern die Dankbarkeit für alles Gute, das uns – ohne unser Zutun – täglich geschenkt wird.
Dass wir mit Achtung und Liebe mehr und vor allem Besseres erreichen als mit Strafe und Verachtung ist auch die welt-verändernde Einsicht der Reformation gewesen: Dass Gott uns Menschen bedingungslos liebt und allezeit nach uns fragt — «Mensch, wo bist du?» (1. Mose 3,9). Das hat Menschen befreit von Straf- und Belohnungsmassnahmen, die sie von der Kirche abhängig machten und im Alltag ein Regime der Angst errichteten… — befreit zum aufrechten Frau- und Mann-Sein und zu einem Miteinander, dessen Sinn Liebe ist.
In diesem Sinne grüssen euch zum Reformationssonntag
Eure
Andrea Sterzinger (Pfarrerin) und
Fredy Berger (Kirchgemeindepräsident)